unser Instrument

Im Zuge des Neubaues des Glockenturmes – Rohbauvollendung in1888 und Weihe im darauffolgenden Jahr – erfolgte auch zeitgleich der Orgelnaubau durch Richard Kreutzbach. Während die Klaviatur noch eine rein mechanische war, erfolgte die Registrierung bereits pneumatisch. Im Jahr der Mohorner Orgelweihe vollendete Richard Kreutzbach in Ehrenfriedersdorf seine erste rein pneumatisch gesteuerte Orgel. In diesem Zusammenhang sollte man sich vor Augen führen, daß Deutschland erst 1920 flächendeckend elektrifiziert war. Das elektrische Gebläse für unser Mohorner Instrument ist Baujahr 1929. Bis dahin erfolgte sowohl die Wind- als auch die Drucklufterzeugung (für die mittels der Registerzüge gesteuerten Schleifladen) allein durch die Kalkanten. Bereits 1888 teilweise Druckluftsteuerung zu nutzen, ist ein sehr starkes Indiz dafür, daß unsere Mohorner Orgel absolut auf dem aktuellsten Stand der damaligen Technik war. Auf Richard Kreutzbach gehen allein 120 Orgeln zururück. Damit ist nachgewiesen, daß er sich erfolgreich neben Jehmlich (Dresden) und Eule (Bautzen) zu behaupten wußte. Bereits sein Vater erlernte dieses Hand-(und Kunst-?)werk auf der durch die napoleonischen Kriege verursachten Ver-treibung aus Kopenhagen und besaß später eine gut laufende (90 Instrumente) Orgelbauwerkstatt. Zu dieser Zeit gab es geradezu eine Schwemme seiner Zunft in der sächsischen Orgellandschaft. Demzufolge mußte er sein Handwerk absolut beherrschen, um im Reigen seiner “Mitbewerber” erfolgreich bestehen zu können.