WILLKOMMEN

Deckblatt
Markus 16,6
Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten.
Er ist auferstanden, er ist nicht hier.
 
Entsetzen ist das richtige Wort für das, was die Frauen in dem Grab empfinden. Es ist ja ein Felsengrab, in das man hineingehen kann, um den Leichnam zu salben. Das hatten die Frauen vor, als der Sabbat vorüber war. Schon auf dem Weg fragten sie sich bange, wer ihnen denn den Stein vom Grab wegwälzen würde. Dann ist der Stein nicht mehr da; und der Leichnam auch nicht.Stattdessen sehen die Frauen einen Jüngling, der ihnen das Nötigste sagt:Er ist auferstanden. Daraus wurde später unser fröhlicher Osterruf: Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden – Halleluja!
 
Die Angst vor dem Tod, ja das Entsetzen vor ihm, darf ein Ende haben. Hat es aber nicht, leider, Menschen fürchten den Tod; und sie entsetzen sich. Das ist nur verständlich. Wir sahen und sehen den Tod heute mehr in den Nachrichten als bei Bekannten. Und wir sehen das Sterben in Ländern, in denen Krieg herrscht oder Hunger. Das entsetzt uns in des Wortes tiefster Bedeutung. Wir fühlen uns oft wie auseinandergenommen – als könne uns nichts mehr so recht zusammensetzen. Manche flüchten vor dem Sterben in trostlose Floskeln wie „Das wird schon wieder“. Oder sie wenden sich ab und wollen keine Nachrichten mehr sehen. All das sollten wir nicht verurteilen. Die Grenzen des Erträglichen sind unterschiedlich bei uns Menschen. Aber dennoch, der Ruf hallt wieder durch die Welt am Osterfest: Entsetzt euch nicht; Er ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden – Halleluja!
 
Gott selber ruft uns das durch den Jüngling im Grab zu. Vielleicht überzeugt uns das nicht. Aber wir können uns darin einüben. Wir sagen uns diese Worte immer wieder vor: Er ist auferstanden. Die Angst kann so an Macht verlieren. Gott ist sehr nahe, wenn ein Mensch stirbt. Und wenn uns die Erde nicht mehr festhalten kann, öffnet Gott seine Arme für uns. Wir müssen uns nicht entsetzen. Wir sterben in Gottes Arme hinein, in Gottes ewiges Reich. Dort dürfen wir Trost und Halt finden in allem Erschreckenden dieser Welt. Denn: Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden – Halleluja!
(nach Gedanken von Michael Becker)
 
Es grüßen Sie im Namen aller Mitarbeiter und Kirchvorsteher
 
Ihre K. Hartenstein-Vödisch und S. Vödisch
Adventszeit